Mit dem Landwirtschafts-Simulator 22 freut ihr euch über verbesserte Leistung und Grafik dank der neuesten Version unserer eigenen Engine. Wir haben die GIANTS Engine 9 um DirectX 12, Parallax Occlusion Mapping und vieles mehr erweitert. Lead Software Engineer Thomas Brunner erklärt, welche Verbesserungen implementiert werden und was sie bewirken. Seine Präsentation seht ihr im folgenden Video.
Warum nutzen wir unsere eigene Engine?
Einfach ausgedrückt: Unsere Spiel-Engine muss genau das tun, was sie tun muss, damit ihr auf virtuellen Feldern Landwirtschaft betreiben könnt. Während andere Spiele-Engines für mehrere Spiele eines Genres geeignet sind, wie z.B. Action- oder Rennspiele, und vielleicht einige Dinge oder Funktionen bieten, die unsere derzeit nicht beinhaltet, hat unsere selbst entwickelte GIANTS-Engine eine ganze Reihe anderer Anforderungen. Und die bietet keine andere Spiel-Engine da draußen von Haus aus.
Eine Engine ist nicht ohne größere Anpassungen einfach austauschbar. Eine andere Engine für den Landwirtschafts-Simulator zu verwenden, würde eine enorme Menge an Anpassungen erfordern. Und am Ende hätten wir im Grunde das, was wir bereits verwenden - unsere eigene, angepasste Engine. Außerdem können wir beispielsweise nur mit unserer eigenen Lösung das Ausmaß an Modifizierbarkeit gewährleisten, das wir Moddern bieten. Thomas erklärt das in seiner obigen Präsentation noch etwas ausführlicher.
Welche Performance-Features erwarten euch?
DirectX 12
Die PC-Version vom Landwirtschafts-Simulator 22 nutzt DirectX 12. In früheren Versionen haben wir DirectX 11 und OpenGL verwendet. Im Vergleich zu DX11 gibt die aktuelle Version Entwicklern mehr Kontrolle darüber, wie ihr Spiel mit der CPU und GPU interagiert. Die GIANTS Engine 9 kann Ressourcen und Zustände direkt verwalten, sodass wir sie wiederum effizienter steuern und verwalten können. Infolgedessen haben wir weniger Treiber-Last und mehr freie CPU-Ressourcen für andere Aufgaben.
Textur-Streaming
Wir haben die GIANTS-Engine zudem um Texture Streaming erweitert. Damit laden wir dynamisch höher oder niedriger aufgelöste Versionen der Texturen. Je nachdem, was tatsächlich auf dem Bildschirm zu sehen ist. Dies ermöglicht es uns, noch mehr Objekte in der Spielwelt zu platzieren und die verwendeten Slots pro Fahrzeug zu reduzieren, da wir nicht mehr sicherstellen müssen, dass wir die vollständigen Texturen aller Fahrzeuge laden können. Außerdem werden die Ladezeiten verkürzt, da zu Beginn weniger Texturdaten geladen werden müssen.
Occlusion Culling
Occlusion Culling ist ebenfalls eine wichtige Optimierungstechnik. Sie ermöglicht es uns, noch detailliertere Welten zu erstellen und verhindert im Grunde, dass die Engine performance-lastiges Rendering für versteckte Objekte durchführt. Zum Beispiel werden Kisten, die hinter einer Scheune versteckt sind, erst dann gerendert, wenn ihr sie auch seht - das spart Ressourcen und steigert die Performance des Spiels.
Welche neuen Grafik-Features wird es geben?
Temporal Anti-Aliasing (TAA)
Der Landwirtschafts-Simulator 22 verfügt über Temporal Anti-Aliasing. Dabei handelt es sich um einen Ansatz zur Reduzierung unerwünschter Rendering-Artefakte wie zackige Kanten oder flackernde Glanzlichter unter Verwendung der Informationen aus früheren Frames. Die GIANTS Engine 9 verwendet standardmäßig einen hochwertigen temporalen Anti-Aliasing-Algorithmus (TAA), der jedoch aus Leistungsgründen, oder wenn euch der Effekt nicht gefällt, auch deaktiviert werden kann.
In früheren Spielen haben wir standardmäßig MSAA als Anti-Aliasing-Lösung aktiviert. Im Vergleich zu MSAA ist TAA schneller und führt in der Regel zu besseren Ergebnissen. MSAA verbessert beispielsweise nur die Qualität der geometrischen Kanten, während TAA auch andere Artefakte wie flackernde Glanzlichter reduziert.
Parallax Occlusion Mapping
Parallax Occlusion lässt das Terrain und andere Oberflächen im Spiel detaillierter und dynamischer aussehen, wenn die Funktion in den Einstellungen aktiviert ist. Das Ergebnis sieht sehr realistisch aus und verleiht den Oberflächen im Spiel eine gewisse Tiefe. Wie zum Beispiel den Reifenspuren auf dem Feld und die darin entstehenden Gräben. Wir haben dies bereits genauer beleuchtet. Mehr über Parallax Occlusion Mapping erfahrt ihr im entsprechenden Artikel.
Verbesserte Schatten
Wir haben in der GIANTS Engine 9 mehrere Verbesserungen beim Schatten-Rendering vorgenommen. Eine der größten Änderungen ist, dass wir jetzt in der Lage sind, die Schatten in weiterer Entfernung zu rendern. Die visuelle Qualität in der Ferne wird also erhöht und die Landschaft erscheint natürlicher und realistischer.